Alba hat italienische Wurzeln und das merkt man auch an ihrem Temperament. Die gebürtige Romani hat es für ihr Studium nach Chicago verschlagen, wo sie sich das erste Mal verliebt hatte. Für die Liebe war sie geblieben, doch diese Liebe wollte nicht bei ihr bleiben. Doch dies hat sie nie aufgehalten. Vier Ehen und vier Scheidungen stehen mittlerweile auf dem Blatt und sie bereut wohl ungefähr die Hälfte der Ehen. Die anderen zwei sind einfach nur zum Vergessen. Mal sehen, wie es wohl mit Nummer fünf aussieht, der aktuell aber noch gesucht wird.
Aus den vier Ehen gingen drei Kinder hervor, welche jeweils einen anderen Vater haben. Da sich Alba stets für besser betuchte Männer interessiert hatte, ist das Unterhaltgeld durchaus horrend und es lässt sich auch gut davon Leben.
Schon in ihrer Studienzeit wurde sie von ihren Freundinnen nur als Femme fatale bezeichnet und sie hat diesen Nicknamen mit stolz getragen. Alba hatte immer gewusst, wie gut sie aussah und wusste stets, wie sie das einzusetzen hatte. Wieso sollte man auch nicht damit spielen? Dabei hat sie nicht zurückgeschreckt, auch mal verheiratete Männer zu verführen. Doch Alba ist zu loyal gegenüber ihrer Freundinnen, als dass sie sich ausgerechnet an dessen Ehemänner ranmachen würden. Dafür gehen andere gescheiterte Ehen durchaus auf ihr Konto.
Sie hat einen unglaublich guten Geschmack, was sich in ihrer Kleidungsstil wiederspiegelt. So weiß sie stets, wie sie sich zu Kleiden hat und ist eindeutig die bestangezogene von ihnen sechs. In ihrem begehbaren Kleiderschrank befindet sich Gucci, Prada und all die anderen Luxusmarken. Ob sie die anderen damit gerne mal eifersüchtig macht? Vielleicht. Aber das ist ihr auch egal. Da ist sie ein wenig zu selbstgefällig und eckt gerne an. Gut, dass die anderen sie schon so lange kennen, um zu wissen, wie sie damit umgehen müssen, wenn auch hier und da durchaus Missgunst im Raum steht. Doch die ein oder andere der Frauen haben dafür eine funktionierte Ehe, wovon Alba nun nicht sprechen kann…

Eleanor war immer die Karrierefrau. Alles in ihrem Leben war darauf fokussiert, dass sie mal an der Spitze eines Unternehmens stehen würde und wenn sie sich dabei mit dem Patriarch anlegen müsse. Die Feministin aus ganzen Herzen hätte das ja nicht erste Mal getan. So war sie in verschiedenen Komitees, in denen es um die Frauenrechte ging, war auf der Straße demonstrieren, als es um die Abtreibungsgesetze ging. Auch allgemein war sie eine, die immer rebelliert hatte und durchaus zweimal verhaftet worden war, nur um relativ schnell wieder entlassen zu werden. Doch Eleanor hat das nie runtergezogen und sie war ihren Weg gegangen. Hat ihren Weg zum CEO gefunden und vergisst dabei aber gerne, dass sie noch ein Leben hat. Sie war, im Gegensatz zu den anderen, nie verheiratet, hat keine Kinder oder ein Haustier. Dafür lebt sie zu sehr für ihre Arbeit. Zwar hat sie schon die ein oder andere Affäre, aber wirklich intensiv wurde es nie. Wahrscheinlich würde sie ohne die Regelmäßigen Treffen, die sie tatsächlich immer wahrnimmt und auch mal Termine absagt, völlig in ihrer Arbeit versinken. So ist es ihr aber wichtig, dass sie so viel Zeit wie möglich mit ihren Freundinnen verbringt, die sie immer wieder Erden.
Manchmal konnte Eleanor aber recht herrisch werden und ist unglaublich ungeduldig. Unpünktlichkeit kann sie auf den Tod nicht ausstehen, weswegen ihre Freundinnen sich mittlerweile angewohnt haben, ihr eine Uhrzeit zu sagen, die fünf Minuten NACH dem eigentlichen Treffen ist. Sie würde sowieso viel eher da sein und so konnte es gar nicht passieren, dass die anderen zu spät sind. Was sie absolut nicht kann, ist wohl Kochen. In ihrer Studienzeit hätte sie fast die Gemeinschaftsküche abgefackelt und wahrscheinlich schafft nur sie es, Wasser zum Brennen zu bringen. So lebt mittlerweile von Resteraunt besuchen oder dem Essen, das sie ab und an von ihren Freundinnen mitnehmen kann. Besser für alle. Nochmal möchte auch wirklich keiner mit Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus.

Für Daisy gab es immer nur die Familie. Sie ist in einer riesigen Familie aufgewachsen und genau das Gleiche wollte sie auch für sich. Zwar hat das mit einer halben Footballmannschaft zwar nicht funktioniert, aber eine Handvoll ist ja durchaus genug, nicht? Aber was will man machen, wenn man zweimal Zwillinge bekommt?
Ob ihr Studium umsonst war? Nicht ganz, immerhin hat sie sich mittlerweile ein eigenes Business aufgebaut, welches sie von zuhause führen kann und ihre Kids sind ja mittlerweile auch aus dem Gröbsten heraus. Wenn auch ein Haus mit viel zu vielen Teenager einen wirklich viele Nerven kostet. So viel, wie aktuell die Türen geknallt und rumgeschrien wurde, war das wirklich stark strapazierend für die Nerven. Da tut es ziemlich gut, wenn man wenigstens einen Abend oder Tag entfliehen kann, um ihn mit ihren Freundinnen zu verbringen. Denn diesen Deal hat sie mit ihren Mann. Dann darf er sich mit diesen hormongeladenen Wesen, die sich mal ihre Kinder nannten, herumschlagen, während sie einen Manhattan schlürft und für einen Moment die Seele baumeln lässt. Denn so sehr sie ihre Familie liebt, so sehr wünscht sie sich auch manchmal, dass sie nicht da wären. Immer dann fragt sie sich, ob sie eine schlechte Mutter und Ehefrau sei? Obwohl sie doch alle liebt? Sich für sie aufopfert. Alles für sie tut. Dann aber merkt sie, wie sehr sie doch selbst auf der Strecke bleibt und dass sie wieder ein wenig mehr auf sich achten müsse.
Sie sollte auch aufhören, so hilfsbereit zu sein, da es gerne ausgenutzt wird. Sie stellt viel zu oft ihre eigene Bedürfnisse hinter der anderer und merkt das gerne viel zu spät. Dafür hat sie aber immerhin ihre Freundinnen, welche ihr sagen, dass sie doch mal wieder an sich denken sollte. Mit ihren Ehemann mal in ein Motel fahren und all das Nachholen, was sie so lange nicht mehr getan hatten. Denn irgendwie besteht ihre Ehe nur noch aus den Kindern, weswegen alles andere hinter runterfiel. Doch auch das soll sich endlich ändern! Denn nicht, kaum zogen die Kinder aus, ihre Ehe daran zerbrach, dass es keinen Kleber mehr gab, der sie zusammen hielt.

Einfach hatte es Rosie nie. In ihrer Studienzeit war sie viel Rassismus ausgesetzt gewesen und noch immer hat sie damit zu kämpfen. Wie oft wurde sie übergangen, nur weil sie schwarz und eine Frau war? Wie oft hatte sie einen Job nicht bekommen deswegen? Wie oft war sie angefeindet worden? Doch all das hatte sie nie unterkriegen lassen. Sie hatte weiter gekämpft und kann mittlerweile behaupten, dass sie ihre eigene Firma gegründet hat, dessen Belegschaft zu fast 90% weiblich und fast nur POC war. Immerhin möchte sie ihnen die Chancen geben, die ihr in ihrer Jugend nie gegeben worden war. Das sie hier auf ihre Freundinnen zählen konnten, das war wohl klar. Vor allem Eleanor war es, welche die rassistischen Vollidioten schnell zum Schweigen gebracht hatte, wenn auch sich Rosie ziemlich gut alleine schlagen konnte. Gut das ihr ein gesundes Selbstbewusstsein angeboren war und sie schnell gelernt hatte, auf die Meinung anderer zu scheißen. Zudem war sie der Meinung, dass sie selbst daran arbeiten musste, um eine bessere Welt zu haben. Dies war ihr Ziel und mit diesem Fokus leitet sie auch ihr Unternehmen, welches mittlerweile sogar an der Börse ist.
Ihre Work-Life-Balance hingegen ist oft nicht so ganz in Balance, wie sie es gerne hätte. Zwischen Firmenleitung, ihren Haushalt und ihrer Familie ist oft kaum Luft für sich. Sie ist ständig erreichbar und manchmal klingeln drei Telefone gleichzeitig. Dann ist der Moment, wenn ihr die Handys aus der Hand genommen und alle erstmal ausgeschaltet werden. Egal ob es hier ihr Mann ist oder eine ihrer Freundinnen. Wenn auch Eleanor ihr bestreben schon sehr unterstützt und nur von den anderen vier zu laut umgestimmt wird.
Wenn Rosie nicht gerade im Strudel des Alltags untergeht, liest sie gerne oder legt sich einfach für ein Stunde in die Badewanne. Beides hilft ihr sehr, abzuschalten. Auch geht sie, wenn sie mal Luft hat, gerne auf Tanzveranstaltungen und besucht regelmäßig einen Tanzkurs mit ihrem Mann. Das hält ihre Ehe auf jeden Fall frisch und sie genießt die Zweisamkeit. Zudem ist ihr Mann nun mal ein fantastischer Tänzer, wer nutzt das nicht gerne aus?

Nie wieder Männer. Das hatte sich Ella geschworen. Immerhin hat ihr Mann den schlimmsten Vertrauensbruch getätigt, den es nur gab. Er hatte sie mit einer Kollegin betrogen. Nun steckt sie mitten in der Scheidungsschlacht und es scheint immer mehr zu einen Rosenkrieg auszuarten. Da sie damals so dumm waren und keinen Ehevertrag aufgesetzt haben, wie es eigentlich ihr Vater verlangt hatte, war die Schlammschlacht vorprogrammiert. Nach dem Ableben ihres Vaters hatte sie sehr viel Geld geerbt, welches in das Familienkonto eingegangen und nun auch Streitthema war. Wie das Haus, das Strandhaus und alles andere. Sie waren 25 Jahre verheiratet, haben zwei Kinder groß bekommen und dann erfährt sie, dass er sie seit geraumer Zeit mit seiner Kollegin betrogen hat? Und dem hatte sie die besten Jahre ihres Lebens geschenkt? Wie dumm war sie gewesen?
Die Gründe für seinen Betrug sind auch noch richtig beleidigend. Prüde sei sie, rechthaberisch und zu gefühlsduselig. Als ob! Sie war nicht prüde. Immerhin war sie es damals, welche mit Ginny in ihrer Studienzeit geschlafen hatte. Zwar hatte sie es danach nie wieder mit einer Frau probiert, aber sie war doch nicht prüde. Er war einfach nur langweilig im Bett. Davon abgesehen hatte es ja auch seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gegeben, also wieso war sie Prüde? An ihr war es ja nicht gelegen.
Aktuell verbringt sie deswegen unglaublich viel Zeit bei Daisy oder Eugenia, mit denen sie bei einem oder mehreren Gläser Wein darüber sprechen konnte. Manchmal beneidete sie die zwei, weil ihre Ehen so gut funktionierten. Allein Landon schien Ginny ja zu vergöttern und darauf war Ella schon ein wenig Eifersüchtig, während ihre eigene Ehe ihr durch die Finger zerrinnt. Wenigstens waren die Kinder erwachsen und gingen ihren eigenen Weg. So musste sie nicht auch noch um diese Kämpfen.