Selbstbewusstsein war für Ava Dahan noch nie ein Problem. Es blieb ihr auch keine andere Wahl, ihr Vater setzte schließlich immer große Erwartungen in sie. Als älteste von drei Töchtern, fiel ihr eben die Rolle zu, mangels männlichen Erben den Ehrgeiz ihres Vaters fortzusetzen. In das Unternehmen ihres Vaters stieg Ava zwar nie ein, sie hat sich aber mittlerweile als Real Estate Agent in Chicago durchaus einen Namen gemacht. Als Mitglied der RM Luxury Group ist sie darauf spezialisiert, auch die anspruchsvollsten Kunden zufriedenzustellen und ihnen luxuriöse Immobilien zu vermitteln. Nicht verwunderlich, dass dadurch auch ein bisschen Luxus-Lifestyle auf sie abgefärbt hat und sie sich gerne mit schönen Dingen umgibt. So belohnt sie sich für jede erfolgreiche Vermittlung mit einer neuen Tasche oder einem Paar Schuhen, die in ihrem Kleiderzimmer immer perfekt in Szene gesetzt werden. Abgesehen davon ist Ava aber ziemlich am Boden geblieben und weiß, dass sie einfach Glück gehabt hat im Leben und dass ihr neben ihrem Vater auch ihr Aussehen die eine oder andere Türe geöffnet hat. Auf ihren Erfolg ist sie aber auch unabhängig davon stolz, dauerhaft musste sie sich den schließlich doch selbst erarbeiten. Ihr Leben in ihrem schicken Apartment in der 340 E North Water Street kann sie deswegen in vollen Zügen genießen, hat sie sich das schließlich vor allem selbst zu verdanken.
Aber natürlich hat die 38-jährige wie so viele andere Opfer dafür erbracht. Allen voran gehört da wohl ihre langjährige Beziehung, die vor knapp einem Jahr in die Brüche gegangen ist, weil Eifersucht und verschiedene Lebensziele eine immer größere Rolle gespielt haben. Seither geht Ava als Single durchs Leben und die meiste Zeit würde sie auch von sich behaupten, dass sie ziemlich glücklich damit ist. Sie muss auf niemanden Rücksicht nehmen und kann ihr Leben so gestalten, wie sie möchte. Aber dann gibt es doch die Abende, an denen sie sich gerne wieder an jemanden auf dem Sofa kuscheln möchte, wenn einmal kein Programm ansteht. Oder aber der Wunsch nach einer Familie, den sie durchaus hegt und bei dem langsam, aber sicher ihre biologische Uhr zu ticken beginnt. Schließlich ist sie für dieses Thema nicht mehr die jüngste, allein möchte sie aber kein Kind erziehen und sich deswegen auch nicht übereilt an jemanden binden. Deswegen schiebt sie solche Gedanken also wann immer es geht, beiseite und versucht sich darauf zu konzentrieren, was sie hat. Großartigen Familienzusammenhalt, einen tollen Job und Freunde, wie sie sich bessere nicht wünschen könnte.