Auf den ersten Blick führt Duncan Davenport vermutlich ein ziemlich langweiliges Leben. Vor allem, wenn man es mit dem seiner kleinen Schwester Flora vergleicht, die sich ihre eigene Marke aufgebaut hat und ziemlich in der Öffentlichkeit steht. Aber Duncan hat nichts dagegen einzuwenden oder ist neidisch, er mag sein Leben. Der 40-jährige kann sich schließlich nicht beschweren. Er hat ein Haus, das mittlerweile wirklich seinen Vorstellungen entspricht und in dem er sich heimisch fühlen kann, einen Job den er liebt und gerne ausführt und vor allem die beste Familie der Welt. Der wohl wichtigste Punkt in Duncans Leben, denn für seine Lieben würde er alles stehen und liegen lassen, allen voran für seine Nichten. Die zwei haben es so weit gebracht, dass er ihnen ein Kinderzimmer eingerichtet hat und ihnen alle Wünsche von den Augen abliest, wenn sie bei ihm in der 427 E 48th Pl übernachten und er sich zum tausendsten Mal Floras Anweisungen anhört, die sich nie ändern. Was man eben nicht alles so tut für seine kleine Schwester und damit sie sich besser fühlt.
Zeit dafür hat Duncan abseits seiner Arbeit ja schließlich genug, möchte man meinen. Denn nach einer gescheiterten Ehe und zwei ebenso gescheiterten Beziehungen ist er wieder Single und kann sich ganz auf sich selbst konzentrieren. Reisen, gutes Essen und ein großer Büchervorrat beschäftigen ihn da aber ganz gut. Oder die regelmäßigen Treffen mit seinen Freunden, gerne auch in Bars oder anderswo in der Öffentlichkeit, wo sich gut neue Leute kennenlernen lassen. Denn im Kontakte knüpfen war Duncan immer schon gut, weswegen er nicht daran zweifelt, irgendwann auch wieder jemanden an seiner Seite zu haben. So viele finden den passenden Deckel, warum sollte er also nicht auch seinen Traummann finden? Seit seinem Outing während seines Studiums hält Duncan nämlich nicht damit hinterm Berg, dass ihn die Frauenwelt nur platonisch interessiert. Und auch wenn er damit nicht immer nur auf offene Arme gestoßen ist, lebt er doch gerne einfach so, wie er ist und will sich nicht verstellen.
Zumal in seiner Arbeit ohnehin nur die Leistung zählt und das, die besten Ergebnisse zu erzielen. Und auch das mit der freien Zeit für seine Lieben manchmal nicht ganz so leicht ist, so schwer es ihm auch fällt. Nach seinem Studium an der University of Chicago und zahlreichen Prüfungen und zahllosen Arbeitsstunden verdient Duncan als Staatsanwalt seine Brötchen. Ein Beruf, für den er oft Überstunden schiebt und das gerne macht, da er seine Fälle natürlich auch gewinnen möchte. Und sich oft wundert, warum er nicht noch mehr graue Haare hat dadurch, manchmal beißt sich nämlich auch er die Zähne aus. Da hilft ihm oft nur noch stundenlanges Spazieren gehen, bis er irgendwann abends doch wieder nach Hause kommt. Sind dann auch die einzigen Momente, in denen Duncan seine gute Laune verliert, für die er normalerweise bekannt ist.