Erwachsen zu werden ist vermutlich das dümmste, was man tun kann – ganz nach dem Lebensmotto eines sechsjährigen und seines (Stoff)-Tigers scheint auch Jamie Elias Brandt sein Leben zu gestalten. Der 39-jährige, der am 13.5.1982 in Pretoria, Südafrika, das Licht der Welt erblickte, scheint, zumindest auf den ersten Blick, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen. Sein Lachen hört man meist schon lange bevor man ihn überhaupt sieht und auch im Aussehen erscheint er ganz wie der Kerl mit dem immer fröhlichen Gemüt. Jamie selbst behauptet, dass positive Einstellungen immer auch aus einem Stück Selbstschutz entstehen und wer ihn genauer kennt, weiß auch darum, dass diese Sichtweise wohl zu Teilen aus Eigenerkenntnis entstanden sein muss. In seinem Job, so vermuten viele, dürfte es nämlich eigentlich nicht viel zu lachen geben – immerhin beschäftigt sich Jamie tagein, tagaus als Kinder- und Jugendarzt mit dem Fachgebiet Kinderonkologie im Northwestern Memorial Hospital nicht unbedingt mit einem Thema, das viel Platz für Humor lässt. Oder eben doch, denn die besten Geschenke im Leben brauchen keine Geschenkboxen – genau dieses Mantra haben ausgerechnet seine jungen Patienten häufig schon viel besser verinnerlicht als so manch Erwachsener. Und überhaupt haben manche seiner Patienten viel besser tiefere philosophische Einblicke in das Leben als man ihnen zutraut. Dass er vor dem Traualtar stehen gelassen wurde, hatte ihm schließlich eine Sechsjährige schon lange vor dem eigentlichen Tag orakelt, ebenso wie dem Umstand, dass er als Single auch viel besser dran sei. Jedenfalls bei diesem speziellen Fall. Die Hoffnung, dass seine vier Wände in 2300 N Lincoln Park W irgendwann mal weniger still sein würden, ist Jamie noch nicht bereit aufzugeben, auch wenn die designierten Kinderzimmer der Penthaus-Wohnung bisher eben reinweg als Gästezimmer für Familie und Freunde genutzt werden.