Dem Briten steckt der Gottkomplex nicht nur im Namen, sondern in Mark und Knochen. Kieran Godd, eingesetzt von Gottes Gnaden geboren am 17. November 1980 in Kent, galt einst als große Nummer am goldgelben Horizont des Theaterhimmels. Doch der jüngste Erfolg des Regisseurs liegt bereits einige Jahre zurück. Die Lookingglass Theatre Company ist die einzige, die ihm innerhalb der letzten Monate ein einigermaßen lukratives Angebot gemacht hat – dabei sieht Kieran sich ja eher auf den großen Bühnen New Yorks. Da diese jedoch vergessen zu haben scheinen, dass sie ihn einst wollten, tut Kieran sein Bestes, sich wieder ins Gespräch zu bringen – und sein aktuelles Stück wird ihn verflucht schnell wieder an die Spitze befördern, da ist sich der leicht cholerische Einundvierzigjährige sicher. Die Miete in seinem schicken Apartment in der 3932 S Lake Park Ave zahlt der Paycheck gerade so, doch Kieran war schon immer ein Meister darin, über seine Verhältnisse zu leben. Sein Vater, der Haferflockenmogul, hat ihm das bereits einige Male zu viel gesagt, weshalb Kieran ihn schon gar nicht mehr anpumpt. Sein ewiges Gerede kann sich der alte Golddesel wirklich sparen! Wenn Kieran erst seinen nächsten Erfolg feiert, gleicht er die ganzen roten Zahlen auf seinem Konto binnen weniger Sekunden mit einmaliger Leichthaftigkeit aus. Verwundert es bei dieser Einstellung ernsthaft, dass er bereits mehrfach geschieden ist? Eigentlich nicht.