Benjamin Spade
Fisheye
06.09.2025
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Jaden Hossler
Welcher Schlaumeier hatte noch gleich die Behauptung aufgestellt, dass Minus und Minus letzten Endes Plus ergaben? Am 20. April 1998 geboren und aufgewachsen in Naperville, zwischen zwei Menschen, die sich ihre Zukunft selbst anders vorgestellt hatten und niemals ein Kind in die Welt setzen wollten, gestaltete sich die Kindheit des jungen Benjamin – oder Benji, wie er selbst bevorzugt – alles andere als einfach. Für einige mag es überraschend wirken, hätten die meisten Benji als ein ruhig und braves Kind bezeichnet. Jemand, der die Erwartungen seiner Eltern gerne erfüllt hätte, sollten je welche existiert haben. Stattdessen lebte er beinahe als Randfigur, wie ein Gast im eigenen Haushalt. Gutes wie Schlechtes wurde selten wahrgenommen, ein seltenes Lächeln stellte das bis weilen größte Zeichen der Anerkennung dar. Früh lernte der Junge, sich selbst zu beschäftigen und seinen Eltern nicht zur Last zu fallen. Spielsachen besaß er zwar, doch brachte er seine Kreativität in Form von Zeichnen und Malen zum Ausdruck. Alles, was er dachte und fühlte, fand Platz auf Papier.

Benji war kein Überflieger in der Schule, lediglich im Kunstunterricht brillierte er. Der Junge wurde mitunter verhaltensauffällig, als seine Mutter die Koffer packte, während er sich im zarten Alter von dreizehn Jahren befand. Sie verließ die Familie und erst durch seinen Vater erfuhr er, dass sie sich eine neue Zukunft mit einem anderen Liebhaber aufbauen wollte. Sein Vater griff daraufhin zur Flasche, verwandelte sich in ein Zerrbild aus Wut und Trauer. Etwas, das auf Benji abfärbte. Er mutierte zwar nicht zum Schläger, legte sich dennoch regelmäßig mit seinen Lehrern und Mitschülern an. Er schwänzte ab und an den Unterricht, und wurde des Öfteren zum Nachsitzen verdonnert. Auf der anderen Seite vernachlässigte er soziale Kontakte, wodurch viele Freundschaften in die Brüche gingen. Auch die Tatsache, dass er sich in dieser schwierigen Zeit eingestand, homosexuell zu sein, tat nichts daran, seine Jugendzeit zu erleichtern.

Mit Ach und Krach schaffte er es irgendwie, die High School zu beenden. Durch seine Zeugnisse fiel es ihm schwer, in der Berufswelt Fuß zu fassen. Er hatte sich durch Nebenjobs während seiner Schulzeit ein wenig Geld zusammengespart, um sein Elternhaus so schnell wie nur möglich verlassen zu können. Beruflich schaffte er es, in Chicago im damals recht neu eröffneten Tattoo-Studio Bloodline Tattoo Company unterzukommen, wo man ihn forderte und förderte. Nach dieser mit einer Ausbildung zu vergleichenden Zeit wurde er vom Studio übernommen.

Heute lebt der 23-jährige Single in South Lawndale, wohnhaft in der 2432 S Kedzie Ave. Für viele scheint es, als würde der junge Mann nach seinen eigenen Regeln spielen. Er trägt sein Herz auf der Zunge, färbt sich die Haare öfter als ein anderer die Unterwäsche wechselt (von den ständig hinzutretenden Tattoos ganz zu schweige) und gibt nicht viel auf die Meinung derer, die ihn nicht ausstehen können. Dahinter befindet sich allerdings ein Mensch, dem ein freundschaftliches Schulterklopfen oder eine Umarmung mehr als alles andere bedeuten würde.

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