Wenn man auf der Suche nach einem guten Beispiel dafür ist, dass sich Menschen ändern können, dann ist man bei Garrett Scofield wohl eindeutig an der richtigen Stelle. Viele Jahre war er nämlich darauf bedacht, möglichst viel Geld zu verdienen und sich ein mehr als gutes Leben aufzubauen. Ambitionen, die sich bereits in seiner Jugendzeit zeigten. Kaum verwunderlich also, dass er sich mit viel Ehrgeiz einen Platz an der begehrten University of Pennsylvania erarbeitete und anschließend als Investment Banker durchstartete. In seinem Hamsterrad gefangen beschwerte sich Garrett jedoch nie über etwas, im Gegenteil; ihm gefiel sein Leben so wie es war. Konnte er sich dadurch doch sein Haus in der 2308 N Janssen Ave leisten, das sein ganzer Stolz ist. Hier konnte er auch immer seine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben, auch wenn die Zeit dafür stets knapp war. Bis zu dem Tag, an dem Garrett sein Leben zu viel wurde und er die für ihn niederschmetternde Diagnose bekam: Burnout. Es folgte eine Kündigung sowie eine monatelange Auszeit in verschiedenen asiatischen Ländern, während der er wieder zu sich selbst fand und als gänzlich neuer Mensch zurückkehrte.
Zurück in den alten Job kehrte er deswegen auch auf Anraten seines Arztes nicht mehr. Manche erahnten eine verfrühte Midlifecrisis, aber eigentlich war es nur ein Abenteuer, auf das er sich mit einer Freundin einließ: sie eröffneten Plant Parenthood, einen Blumenladen, mit dem sie beide mittlerweile ihren Lebensunterhalt verdienen und seit einigen Jahren gut davon leben können. Es sind zwar nicht mehr die ganz großen Summen, die in seiner Tasche landen, aber Garrett ist im Großen und Ganzen zufrieden, zumal das Haus abbezahlt ist. Auch zwischenmenschliche Beziehungen sind ihm mittlerweile wichtiger, aber nachdem seine letzte Partnerschaft in die Brüche gegangen ist, geht Garrett als Single durchs Leben. Langsam aber sicher muss er zugeben, dass er doch wieder bereit für einen Mann an seiner Seite wäre. Obwohl er sich mit seinen frischen 41 Jahren noch weit entfernt von der Torschlusspanik sehen würde. Sondern eher im besten Alter und auch in der besten Ausgangssituation, so als alleinerziehender Vater eines Sohnes.