These are the Chapters of My Life
Jaemin Sanders

Geboren am 30. Oktober 1998 und aufgewachsen in einem rauen Viertel in Chicagos South Side, lernte Jaemin Sanders früh, was es heißt, sich durchzubeißen. Seine Mutter, eine Krankenschwester mit viel zu wenig Schlaf und viel zu viel Verantwortung, war lange Zeit seine einzige Konstante. Ihre Liebe und Nähe roch stets nach Desinfektionsmittel, Stress und schwarzem Kaffee – alles andere war für ihn oft nur Lärm, Ärger, Überforderung. Erst in Jugendprogrammen fand Jae, wie ihn die meisten nennen, einen Hauch Normalität – und Freundschaft. Mit seinem damals engsten Freund verbrachte er endlose Nachmittage zwischen Comics, Secondhand-Konsolen, aufgeschürften Knien und Gesprächen, die für ihr Alter teils wohl viel zu ernst waren. Doch je älter sie wurden, desto tiefer zog sein Freund in kriminelle Kreise ab – und irgendwann war da eine Grenze, die Jaemin nicht mehr überschreiten konnte. Zu nah an der Angst, die seine Mutter jeden Abend mit nach Hause brachte, zu weit weg von seinen alten, kindlichen Idealen.
Mit der Heirat seiner Mutter in ein neues Leben – samt erfolgreichem Arzt als Stiefvater – kam der plötzliche soziale Aufstieg. Besseres Viertel, eigenes Zimmer, Frühstück mit Orangensaft statt Toast mit Butter und schließlich ein Studienplatz an der Universität. Jaemin wechselte die Welt – und ließ dabei einen Teil von sich selbst zurück.
Viel zu schnell lernte er, sich in seinem neuen Umfeld zu bewegen, sich anzupassen. Der stille, hübsche Junge mit der chaotischen Vergangenheit wurde schnell zum Social-Media-Darling. Aus einem zufälligen Insta-Post wurden Likes. Aus Likes ein Algorithmus. Retro-Fotofilter, Glitzer auf den hohen Wangenknochen, Late-Night-Thinking unter Kerzenlicht und poetische Captions. Stets ein Rausch aus Komplimenten und digitaler Bestätigung. Dass er dabei längst nicht mehr wusste, was davon noch echt war – am wenigsten er selbst – verschwieg er sich selbst. Heute konzentriert er sich vorrangig auf sein Medizinstudium, das er dieses Jahr begonnen hat. Doch Glitzerreste kleben bis heute an ihm und los kommt er von den Likes und dem damit einhergehenden Dopamin auch nicht.
Dabei lebt der 23-Jährige vorrangig den Traum seiner Eltern, nicht gerade seinen eigenen. Und während er tagsüber unter fluoreszierendem Licht Diagnosen paukt, versucht perfekt zu sein, lebt er nachts sein zweites Ich. Spraydose statt Skalpell. Statt Linien auf Körper, malt er Chaos auf Wände. Seine Kunst ist wild, roh, manchmal verzweifelt – genau wie die Gedanken, die er sich im Stillen nicht erlaubt. Kunst ist sein Ausbruch. Genauso wie die kleinen weißen Pillen, die ihm helfen, all das auszuhalten.
In 5417 S Ellis Avenue hat er sich mit Royce Fenwick in einem Appartment ein kleines Zuhause gebaut – insbesondere sein eigenes Zimmer dabei halb Atelier, halb Chaos. Kaffeeflecken auf Manuskripten, Pillendosen zwischen Farbtuben, zerlesene Kunstbücher auf dem Fensterbrett. Beziehungen? Für den Single schwierig. Nähe macht verletzlich – und er hat lange gelernt, wie man auf Abstand lebt. Trotzdem gibt es da zwei Menschen, die langsam an seiner Fassade kratzen. Und vielleicht, nur vielleicht, will er diesmal gar nicht mehr weglaufen.
Mit der Heirat seiner Mutter in ein neues Leben – samt erfolgreichem Arzt als Stiefvater – kam der plötzliche soziale Aufstieg. Besseres Viertel, eigenes Zimmer, Frühstück mit Orangensaft statt Toast mit Butter und schließlich ein Studienplatz an der Universität. Jaemin wechselte die Welt – und ließ dabei einen Teil von sich selbst zurück.
Viel zu schnell lernte er, sich in seinem neuen Umfeld zu bewegen, sich anzupassen. Der stille, hübsche Junge mit der chaotischen Vergangenheit wurde schnell zum Social-Media-Darling. Aus einem zufälligen Insta-Post wurden Likes. Aus Likes ein Algorithmus. Retro-Fotofilter, Glitzer auf den hohen Wangenknochen, Late-Night-Thinking unter Kerzenlicht und poetische Captions. Stets ein Rausch aus Komplimenten und digitaler Bestätigung. Dass er dabei längst nicht mehr wusste, was davon noch echt war – am wenigsten er selbst – verschwieg er sich selbst. Heute konzentriert er sich vorrangig auf sein Medizinstudium, das er dieses Jahr begonnen hat. Doch Glitzerreste kleben bis heute an ihm und los kommt er von den Likes und dem damit einhergehenden Dopamin auch nicht.
Dabei lebt der 23-Jährige vorrangig den Traum seiner Eltern, nicht gerade seinen eigenen. Und während er tagsüber unter fluoreszierendem Licht Diagnosen paukt, versucht perfekt zu sein, lebt er nachts sein zweites Ich. Spraydose statt Skalpell. Statt Linien auf Körper, malt er Chaos auf Wände. Seine Kunst ist wild, roh, manchmal verzweifelt – genau wie die Gedanken, die er sich im Stillen nicht erlaubt. Kunst ist sein Ausbruch. Genauso wie die kleinen weißen Pillen, die ihm helfen, all das auszuhalten.
In 5417 S Ellis Avenue hat er sich mit Royce Fenwick in einem Appartment ein kleines Zuhause gebaut – insbesondere sein eigenes Zimmer dabei halb Atelier, halb Chaos. Kaffeeflecken auf Manuskripten, Pillendosen zwischen Farbtuben, zerlesene Kunstbücher auf dem Fensterbrett. Beziehungen? Für den Single schwierig. Nähe macht verletzlich – und er hat lange gelernt, wie man auf Abstand lebt. Trotzdem gibt es da zwei Menschen, die langsam an seiner Fassade kratzen. Und vielleicht, nur vielleicht, will er diesmal gar nicht mehr weglaufen.
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