Giovanni Bianchi
Jule
26.03.2025
1 Themen
69 Posts
54 Inplayposts
Stanley Tucci
sizilianische wurzeln » heimat in der filmwelt Geboren als Kind sizilianischer Immigranten, wuchs Giovanni Bianchi in einem kleinen, zweigeschossigen Haus im italienischen Viertel von Cleveland (Ohio) auf. Schon früh begeisterte er sich für die großen Klassiker des italienischen Kinos, die sein Vater auf einem alten Projektor im engen Wohnzimmer abspielte. Während andere Kinder auf der Straße Baseball spielten, tauchte Giovanni in die Welten von Fellini, De Sica und Visconti ein. Mit sechzehn Jahren begann er, als Platzanweiser in einem alten Kino am Rande des Viertels zu arbeiten. Dort sah er sich jeden Film Dutzende Male an, saß mit großen, leuchtenden Augen auf den abgewetzten Treppenstufen und studierte Schnitte, Dialoge und Kamerafahrten. Er wusste: Hollywood war sein Ziel. Kaum die Schule abgeschlossen, packte er eine Tasche, nahm sein wenig Erspartes und fuhr mit dem Greyhound-Bus nach Los Angeles.

produzent » visionär » hollywoods kleiner general Doch die Großstadt war laut, hektisch und gnadenlos. Seine ersten Jobs waren hart: Er trug Kaffeetabletts, fegte Studioböden oder ging unbezahlten Assistentenjobs als Laufbursche von überheblichen Regisseuren und nichtsnutzigen Produzenten nach. Doch mit den Jahren arbeitete sich Giovanni dank seines scharfen Blick und einer ungesunden Prise eiserner Disziplin bis an die Spitze der Traumfabrik. Er gilt als unerschütterlicher Perfektionist, als jemand, dessen Geduld man nicht strapazieren sollte, aber im gleichen Atemzug ein untrügliches Gespür für gute, erfolgversprechende Geschichten besitzt und gleichzeitig außergewöhnliche Talente zusammenführen kann, die mit einigen Meisterwerken die Filmwelt prägten.
Mit derselben Entschlossenheit und einem ausgeprägten Geschäftssinn machte Giovanni Ares Entertainment in den vergangenen zwanzig Jahren zu einer der führenden Produktionsfirmen für Film und Serien. Unter seiner Führung entwickelte sich Ares von einem vielversprechenden Newcomer-Studio zu einem Branchenriesen, der regelmäßig Blockbuster ebenso wie gefeierte Arthouse-Filme und innovative Serienformate hervorbrachte. Bianchi scheute sich nicht, Risiken einzugehen – sei es durch unkonventionelle Drehbuchautoren, unentdeckte Regietalente oder gewagte Stoffe, die andere Studios als zu riskant abgelehnten. Nur Erfolg verlangte immer einen Preis: Mit jedem neuen Projekt, mit jeder weiteren Premiere wuchs der Druck und die Tage würden länger, die Nächte kürzer. In den Chefetagen von Los Angeles kursierte längst eine Legende über den Mann, der nie schläft, der jeden Schnitt selbst abnimmt und der in Meetings wie ein General ins Feld zog: fordernd, scharf, kompromisslos. Obwohl er nach außen oft die Fassade eines charmanten, eloquenten Mannes wahrte - welcher er durchaus war, wenn man den Bogen nicht überspannte.

happily ever after? » das herz in zwei gerissen Die Liebe ist ein heimtückisches Biest - schön und zerstörerisch zugleich. Zweimal band Gio sein Herz an einen anderen - oh, es hatte Affären und kurzweilige Beziehungen gegeben, doch die wahre Liebe, die einen verrückt werden ließ, wenn man nur an den anderen dachte, die begegnete er nur… Einmal, wie er heute weiß.
Richard lernte er Anfang der neunziger Jahre bei den Dreharbeiten zu The Vanishing Shore kennen. Nur wenige Jahre zuvor hatte sich der Produzent offiziell geoutet, was zu einem Bruch mit seiner Familie führte. Festgefahren zwischen alten Rollenklischees und ihrem konservativen, katholisch geprägten Glauben, kam die Sexualität ihres Zweitgeborenen einer Sünde gleich. Doch er verrannte sich in der Liebe zu einem Mann, der mit einer einzigen, winzigen Melodie, mit einem leisen Pfeifen, die ganze Stimmung des Filmes einfangen konnte. Das Glück währte sieben Jahre, bis der Komponist ihn verließ und nur ein halbes Jahr später einen anderen heiratete. Wieder auf sich allein gestellt, stürzte Bianchi sich in die Arbeit. Fünf Jahre vergingen und das Leben drehte sich weiter, bis eines schicksalhaften Tages ein junger Mann mit einem lausbübischen Grinsen und einem Herz voller Träume vor ihm stand. Leonardo Scaligeri. Was mit einem One-Night-Stand begann, dessen tiefere Bedeutung er damals niemals erahnt hätte, entwickelte sich zu einem Orkan. Es gab auch sanfte Töne, wenn er neben dem Jüngeren nachts wach lag und dessen phantastischen Geschichten lauschte, die dieser mit wilden Gestiken unterstrich. Gleichwohl entlockte er dem ersten Geschäftsmann immer wieder ein strahlendes Lachen, dass Gio einst glaubte verlernt zu haben. Das Glück schien perfekt, bis Richard vor drei Jahren unangekündigt in seinem Büro auftauchte: Krebs. Die finale Diagnose stand noch aus, aber die Symptome und ersten Befunde waren eindeutig. Und so nahm das Unheil seinen Anfang: Er ließ Ardo ziehen.
War es wirklich nur aus Pflichtgefühl? Aus dem irrwitzigen Glauben, dass Richard doch seine große Liebe war und er ihm in der dunkelsten Stunde beistehen musste? Oder legte er sich nicht vielmehr selbst Steine in den Weg, weil er nicht daran glaubte, die Liebe von Ardo zu verdienen? Er war so jung - ein Mann ja, und zu was für einen er in den letzten zwölf Jahren gereift war, doch hatte Giovanni ihm nicht gleichwohl jegliche Chance geraubt, sich selbst zu finden? Richard war anders - er wusste, was er im Leben wollte, wohin es ihm zog. Zu Gio. Und so trennte er sich von Leonardo - ohne ihm das Wieso? zu erklären. Es war besser so, ein sauberer Cut, von dem sich der Drehbuchautor gewiss erholen würde… So hielt er zwei Jahre lang die zitternde Hand eines kranken Mannes; zwei Jahre, in denen die Erkenntnis wuchs, dass diese Liebe längst begraben war… Heute ist Giovanni wieder single, und hängt wieder einmal der Vergangenheit nach.
Es war eine geschäftliche Entscheidung, die ihn nach Chicago führte - natürlich! Nachdem Ares vor einigen Wochen im Stillen einen Streamingdienst übernahm, steht er nun als neuer Produzent der Superheldenserie The Guardians - A World Beyond vor - dessen kreatives Genie niemand anderes als seine verlorene Liebe Ardo ist. Doch es führte kein Weg daran vorbei, den Vorgänger zu entlassen, schließlich wogen die Vorwürfe gegen Warren Gaines schwer.
Deshalb bezog der Siebenundfunfzigjährige ein Haus im Lincoln Park in der 1867 N Burling Street.

Good to Know
Um diesen Inhalt zu sehen, musst du angemeldet sein.
Um diesen Inhalt zu sehen, musst du angemeldet sein.
Um diesen Inhalt zu sehen, musst du angemeldet sein.
Um diesen Inhalt zu sehen, musst du angemeldet sein.