Politisch interessiert ist der Demokrat schon seit vielen Jahren, dass er allerdings selbst mal in der Politik landen würde, hätte er selbst nicht gedacht. Schließlich wollte Rhett Humphrey Savile doch mal Astronaut werden und zum Mond fliegen. Das Leben hatte mit dem 52-Jährigen allerdings andere Pläne vor und ihn mehr als einmal vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: Ein Vater, zu dem er seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr pflegt, aber dessen Nachnamen er noch trägt; eine Mutter, die viel zu früh gestorben ist; und auch eine Ehefrau und die Mutter seiner drei wundervollen Kinder, die nicht mehr ist. Wenn Rhett sich selbst nicht immer wie ein Stehaufmännchen aus den vom Leben gegrabenen Löchern heraus gewunden hätte, wer weiß, wo er heute stehen (oder liegen) würde. Seine Kinder und auch seine Freunde haben dem ehemaligen High School-Lehrer für Physik und Geschichte dabei immer die Kraft gegeben, weiterzumachen.
2019 wurde der 1,88m große Mann für viele überraschend in einer spannenden Stichwahl zum Bürgermeister der Stadt Chicago gewählt. Seither hält er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitarbeitenden in der City Hall auf Trab. Von den ganzen Presseterminen oder Spatenstichen ganz zu schweigen. Es war doch eine enorme Umstellung für Rhett, von eher geregelten Arbeitszeiten während seiner Lehrerkarriere in ein Metier zu wechseln, das Flexibilität voraussetzte und ihm auch mal seine geliebten Wochenenden kosten würde. Doch er beißt sich durch!
Rückhalt gibt ihm auch seine zweite Ehefrau Ada Laurent-Savile, obwohl die Architektin ihn sich wohl derzeit lieber als Lehrer zurück wünscht, weil sie damals einfach mehr von ihm hatte. Dass er überhaupt noch mal den Bund der Ehe eingehen würde, hätte Rhett selbst nie geglaubt, schließlich hatte er sich damit abgefunden, alleinerziehender Vater zu sein. Doch Ada hatte ihn ganz für sich eingenommen und er liebt auch ihre beiden Adoptivkinder so, als gehörten sie schon immer irgendwie zu seiner Familie. Aber auch seine Familie kann nicht allen Stress, den er sich zu Teilen selbst auflädt, von ihm fernhalten, dafür ist er einfach zu stur und arbeitswütig. Und er möchte unbedingt seine Agenda voranbringen, wissend, dass er höchstwahrscheinlich nicht alles in einer Amtszeit realisieren kann. Doch hält sein Privatleben eine zweite mögliche Amtszeit aus? Zumindest weiß er, dass Ada diesen Plan nicht gutheißen würde, ebenso wenig wie seine ständigen Besuche beim Food Truck vor dem Rathaus.