Hast Omas Rat befolgt und „was Anständiges“ studiert, dich viereinhalb Jahre durchs College geboxt und dann noch drei durch die Grad School. Hauptsache deine Eltern sind stolz, als bei der Graduation Ceremony der Name Jeremy Birch-Cohen fällt. Du? Nur so semi, bist eher erleichtert, dass es vorbei ist und irgendwie auch nervös, weil es vorbei ist und damit das Ziel erreicht, das die letzten acht Jahre ein Fixstern auf deinem Horizont war. Du fühlst dich wieder als wärst du 18, kurz vorm Abschluss und die Zukunftspläne als Stichwortzettel in der hinteren Hosentasche. Jetzt ist kurz nach Abschluss, aber von der Finalfassung keine Spur.
Viereinhalb Wochen seit du wieder zuhause bist, wieder im Haus deiner Eltern wohnst, in der 5637 S Woodlawn Avenue. Mit 25, zwei Abschlüssen und einem Berg Schulden im Gepäck. Weil dein Freund, kurz bevor er nachhause nach Portland geflogen ist, sich von dir getrennt hat und die kleine Wohnung, in der ihr zusammen gewohnt habt, seiner älteren Schwester gehört.
Um dir selbst die Rückkehr ins Kinderzimmer zu erleichtern, hast du erstmal die Tapete von den Wänden gerissen und einen Teil der Möbel und verbundenen Erinnerungen über Craigslist verscherbelt. Jetzt ist dein Zimmer halbleer, dein Schuldenberg ein paar Millimeter geschrumpft und dein Selbstwertgefühl zumindest schon im Tiefparterre. But hey, could be worse, right?